Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Hamsterdrache » 13.03.2011, 18:27

Die linke Einheit ist da, das sind die vorher-Spulen :-) Da fehlt mir nur das hintere Lager, deswegen ist die nicht drin.

Nur weiß ich jetzt nicht weiter mit meinem Holzleim-Problem. Stundenlanges Einweichen per nassem Faden hat exakt nichts gebracht. Da muss ich mal meinen Familien-Holzwurm befragen, was für Ideen er hat.

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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Hamsterdrache » 16.03.2011, 19:54

Nicht, dass ihr denkt, ich hätte schon aufgegeben :)


Das Doppelrad spinnt jetzt - mit vielen Provisorien und ziemlich viel Drall, da ich die Holzgewinde noch immer nicht losgebracht habe. Heute hab ich mir Material besorgt, um wenigstens das Verhältnis der Wirteldurchmesser zu verbessern (mal gucken, ob das so klappt, wie ich mir das denke); vielleicht produziere ich dann Garn und nicht mehr Schweineschwänze vom Band :totlach:

Bild

Ansonsten kämpfe ich innerlich noch mit mir, ob ich das Radl im Original erhalten möchte (dann muss die Aufarbeitung noch warten) oder ob "form follows function" auch hier zutrifft und ich die Gewindeköpfe absäge, die Holzgewinde ausbohre und Metallgewinde reinbaue, damit es wieder funktioniert.


Sonntag hab ich allerdings schon das nächste "arme alte Rad" adoptiert, bloß Fotos hab ich vorher keine gemacht und jetzt ist es schon zerlegt, geschliffen, gespachtelt und mit Zweikomponentenmasse ausgebessert.

Bild

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Das ist ein ganz putziges kleines Rad, fast vollständig im Original erhalten (da war sogar noch der Original-Riemen dabei, mit 1000 Knoten und auf der Spule war eine festgepappte Garnmasse), mit nur wenigen echten Macken. Der Tritt war etwas gerissen, ist aber schon mit 2K-Masse ausgespachtelt und die fehlende Ecke im Schwungrad ebenfalls. Da ist immer der Triebriemen runtergehüpft. Jetzt läuft es soweit schon ganz gut.

Die Schwungad-Achse ist direkt auf Holz gelagert, ich hab die ganze festgebackene Masse, die wohl mal Schmiere war, mit einem Schnitzmesser rausgekratzt. Womit schmiere ich da am Besten neu?


Da die 2K-Masse wohl keine Lasur oder Beize aufnehmen wird (?), überlege ich, das ganze Rad deckend zu lackieren und mit Bemalung etwas zu verzieren (nichts Großartiges, Betonung an den gedrechselten Details und vielleicht ein paar kleine Blümchen auf dem Schwungrad) - was meint ihr dazu?
Kann man jetzt schlecht beurteilen im zerlegten Zustand, aber das Rad ist insgesamt recht schlicht von der Drechselarbeit her, finde ich.

So ein schönes, mattes Burgunderrot mit cremeweißen Ralley-Streifen vielleicht? :D

Übrigens hab ich rausgefunden, warum ich das so faszinierend finde: genetisches Gedächtnis!

Mein Opa (der mit der Drechselerfahrung) hat das Drechseln als junger Mann gelernt von ... einem Spinnradbauer! Und er hat selbst schon welche restauriert - wenn das kein gutes Zeichen ist :))

Moira
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Re: Hoppla ... ein Spinnrad! (?)

Beitrag von Moira » 17.03.2011, 15:46

Bitte pflege weiterhin Deine genetische Veranlagung und mach weiter so.
Ich bin jedes Mal fasziniert, was Du alles überlegst und dann auch handwerklich umsetzen kannst.
Deine Moira,
die ein kleinwenig ebenfall genetisch veranlagt ist (alte hugenottische Familie von Wollwirkern und Tuchmachern)

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