Am Anfang kommt der Webrahmen

Alles rund um die verschiedenen Webtechniken

Moderator: Rolf_McGyver

Laura020493
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Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Laura020493 » 07.02.2016, 19:07

Ich habe einen 60 er Kircher Webrahmen gerbraucht gekauft, dieser wird jetzt verschickt und ich freue mich schon darauf.
Leider ist mir jetzt erst klar geworden das es wohl doch etwas anders ist als der olle Kinderwebrahmen den ich früher hatte :D
Ich habe hier im Forums etwas gelesen und oft nur Bahnhof verstanden, auch das Weblexikon hat nur wenig geholfen.
Grade mache ich mir Gedanken darüber mir was für Wolle ich am Anfang wohl am besten arbeite. Bei dem Webrahmen ist sowohl ein feiner und grober Gatterkamm (ich hoffe es hieß so?) dabei. Zuhause habe ich viele Woll Reste und auch Dinge wie Mohairwolle die ich Geschenk bekam.
Welche Arten von Wolle sind für das aufspannen denn geeignet und was eher nicht?
Ich wäre sehr froh über alle möglichen Tipps im Vorfeld damit ich weiß ob ich noch was besorgen muss bevor ich loslegen kann

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Fiall
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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Fiall » 07.02.2016, 19:17

Für den Anfang würde ich ein Projekt mit Sockenwolle empfehlen. Mohair würde ich mir für später aufheben oder nur im Schuss verwenden, denn durch die Haarigkeit würde dir die Kette sicher fies zusammenkletten.

Ein Buch, in dem dir die einzelnen Schritte erklärt werden, würde ich auch dringend empfehlen. Das bewahrt vor etlichen Anfängerfehlern.
GLG,

Veronika

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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von anjulele » 07.02.2016, 19:21

Haltbar sollten die Kettfäden sein, sonst bist du nur am frickeln. Gleichmäßige Socken- oder Baumwollgarne sind gut geeignet. Als Schußgarn kannst du alles, was zwischen die Kette geht nehmen.

Mach dir keinen Kopf, warte ab, was da kommt und alles andere findet sich. Sooo viel anders ist dein Rahmen bestimmt nicht. Solltest du vorher einen Kipprahmen gehabt haben, wirst du jetzt jeden Faden durch ein Loch/Schlitz ziehen. Schau in der Suche gezielt nach dem, was du wissen möchtest. Die Fachbegriffe erklären sich dann fast von allein. Und ansonsten: Fragen, fragen, fragen! :))

Laura020493
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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Laura020493 » 07.02.2016, 20:44

Das ist doch schonmal gut ich werde dann mal in der Bücherei schauen ob sie was da haben und Wolle habe ich Tonnenweise :D
Vorher hatte ich tatsächlich einen zum kippen leider hatte meine Mutter davon keine Ahnung und somit wurde das gewebte nie sehr groß weil ich es mit 6 oder so dann ganz allein doch nicht geschafft hab.

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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Asherra » 07.02.2016, 22:03

Haariges und Singles am besten (erst Mal) nur als Schuß verwenden. Die Kettgarne sollten möglichst glatt, stabil und ohne überschüßigen Drall sein. Dünne Häkelbaumwolle z.B. ist teils sehr kräuselig, das gibt Knoten ohne Ende. Ein stabiles Garn, das es aushält, Kette zu werden macht wenn du ein Stück ruckartig zwischen den Händen straff ziehst "ping" oder "bloing", wenn es seltsam knirscht und knarzt oder gar reißt ist es zu schwach. Wolle und Baumwolle sind anfängerfreundlich, Leinen und Seide sind schwieriger.
Mische noch keine Materialien in der Kette, das wird zu schwierig, eine gleichmäßige Kettspannung aufrecht zu halten. Erst mal nur ein Garn.

Sockenwolle auf 40 oder 50/10 wird ganz nett. Mit 40 Kettfäden pro 10cm eher luftig, mit 50 dicht. Eine kurze, nicht zu breite Kette für den Anfang, vielleicht 2m x 30cm oder kürzer.

Wie man mit dem Kamm den Schuß an seinen Platz befördert heißt zwar "anschlagen" ist aber meist nur ein sachtes hin schubsen. Für den Anfang ist es eine gute Übung, zu versuchen, daß Kette und Schuß kleine Quadrate bilden, so viele Schüße wie Kettfäden auf die gleiche Strecke. Fest angeschlagen wird sogar Sockengarn zum Brett.

Mit allem läßt sich spielen, Material, Kett- und Schußdichte, Farben, Mustern. Für die ersten Schritte, grade wenn dir niemand aushelfen kann ist es leichter, erst mal was Einfaches zu nehmen.

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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von anjulele » 07.02.2016, 22:11

Auch auf einen Kipp-Rahmen kann man lange Ketten aufziehen. Zugegeben ist es etwas mühseelig damit zu weben. Aber es geht. Ich weiss nicht, wo ich hier die Bilder habe, wir hatten hier vor ein paar Jahren einen Adventskalender-Webprojekt http://www.scforum.spinnradclub.de/view ... 62&t=21772. Bei Ravelry habe ich Bilder davon, mit dem Link sollte es auch ohne Anmeldung dort klappen. http://www.ravelry.com/projects/anjulel ... eb-projekt. Warum auch immer hab ich damals meinen Schulwebrahmen genommen.

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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Hummelbrummel » 07.02.2016, 22:54

Schau mal, hier findest Du ganz viel Information genau zu Deinem Rahmen:
http://www.holzkircher.de/download/Weben_auf_Rahmen.pdf

LG Hummelbrummel

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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Klara » 08.02.2016, 12:10

Hummelbrummel war schneller, das Buch wollte ich auch gerade verlinken. Wenn du Englisch liest und Geld ausgeben willst gibt's dann noch ein paar wunderschöne Bücher aus Amerika...

Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschliessen: Nimm als erste Kette ein möglichst glattes, stabiles Garn (d. h. reissfest und vor allem auch abriebfest!), das im Durchmesser zu den beiliegenden Gatterkämmen passt.

Gibt's da eigentlich noch ein Buch von Frau Kircher? Ich habe im Hinterkopf, dass sie als ersten Projekt einen Kissenbezug empfiehlt - weil man da die vielleicht am Anfang noch unsauberen Ränder wegnähen kann, was bei einem Schal nicht möglich wäre; den Tipp gebe ich hiermit weiter - aber ich wüsste gar nicht, wo das ins verlinkte Buch passen würde...

Ciao, Klara

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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Sephrenia » 08.02.2016, 14:07

Klara hat geschrieben: Gibt's da eigentlich noch ein Buch von Frau Kircher? Ich habe im Hinterkopf, dass sie als ersten Projekt einen Kissenbezug empfiehlt - weil man da die vielleicht am Anfang noch unsauberen Ränder wegnähen kann, was bei einem Schal nicht möglich wäre; den Tipp gebe ich hiermit weiter - aber ich wüsste gar nicht, wo das ins verlinkte Buch passen würde...
Ich bin mir sicher, der Vorschlag ist aus dem "Weben auf Rahmen", auch wenn ich die Stelle gerade nicht finde.

@Laura020493: Noch ein kleiner Nachsatz zu dem Buch: es ist ein prima Einstieg, nur das Kette schären und aufziehen würde ich anders zu machen.
Dazu guck dir mal dieses Video an: Direkt Warping - viel einfacher und bequemer!

LG Kiki

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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Laura020493 » 08.02.2016, 14:10

Ich habe mir gestern ein paar Videos angeschaut und mir erstmal 3 Bücher zur Ansicht bestellt.
Jetzt heißt es warten auf den Rahmen und am Wochenende wird meine Hexe 7 da geht eh nicht viel :D

Klara
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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Klara » 09.02.2016, 12:57

Das mit dem Direct Warping kann man diskutieren: Ja, es geht schneller, aber nur für kurze Ketten. Wie man die Spannung wirklich einheitlich hinkriegt, ist mir auch nicht klar (ich hab's für Mohair-Leno-Snoods gemacht, da war die Kettspannung nicht besonders wichtig) Und wenn man irgendwann auf einen Webstuhl umsteigen will, muss man sowieso lernen, eine Kette korrekt zu schären, also kann man's auch gleich tun. Im Idealfall kann man beides und sucht sich die Methode aus, die gerade am besten passt.

Ciao, Klara

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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Sephrenia » 09.02.2016, 14:36

Klara hat geschrieben: Ja, es geht schneller, aber nur für kurze Ketten.
Meine längste direktgeschärte Kette war 5 m lang, längere Ketten wird man auf einem Webrahmen selten bäumen. Die Spannung war immer einwandfrei. Nur das 5m Hin-, 5m Hergelaufe war zugegebenermaßen etwas nervig ;) . Für den Webstuhl schäre ich meine Ketten natürlich klassisch auf dem Schärgatter und habe auch null Probleme damit.
Meine Kritik richtete sich allerdings auch weniger gegen das separate Ketteschären an sich, sondern vielmehr gegen die Methode, wie sie im Kircher-Buch beschrieben ist. Das habe ich genau einmal exakt nach dieser Anleitung gemacht und meine Webrahmen danach mindestens ein Jahr lang nicht mehr angefasst, weil ich es sooo furchtbar fand, mit dem rumschlabbernden Kettzopf und nur lose mit einem Faden gesichertem Fadenkreuz die Kette Faden für Faden durch den (zwischendurch vom Tisch fallenden) Kamm zu ziehen. Da war die Spannung hinterher nur mit 3x vor- und wieder zurückbäumen halbwegs gleichmäßig. Ich kriege heute noch das Schütteln, wenn ich da bloß dran denke... :eek: :eek: :eek:
Dagegen war mein erster Versuch mit Direktschären eine Offenbarung: alle Kettfäden stets sauber geordnet und unter Spannung, kein Zoff mit dem besten Mann von allen, weil er mir Bäumen helfen muss... :D


LG Kiki

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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Klara » 11.02.2016, 15:08

Sephrenia hat geschrieben:
Klara hat geschrieben: Ja, es geht schneller, aber nur für kurze Ketten.
Meine längste direktgeschärte Kette war 5 m lang, längere Ketten wird man auf einem Webrahmen selten bäumen. Die Spannung war immer einwandfrei. Nur das 5m Hin-, 5m Hergelaufe war zugegebenermaßen etwas nervig ;) .... :D


LG Kiki
Genau an das Rumlaufen hatte ich gedacht! Mein kleines Schärgatter benütze ich im Sitzen ;) (und den Platz für die Kettlänge muss man ja auch erst mal haben - ohne Stolperfallen im Weg.)

Frau Kirchers Anleitung kenne ich nicht im Einzelnen, die ist mir erst begegnet, als ich Betty Davenport's Buch schon hatte. Und deren Methode funktioniert für mich, bis zum problemlosen Übertrag auf den grossen Webstuhl.

Ciao, Klara

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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Laura020493 » 11.02.2016, 15:23

Nachdem der Webrahmen angekommen ist und ich festgestellt habe das die Aufbauanleitung von kircher als PDF der größte Müll ist ( total kleine schlechte Bilder und nicht wirklich gute Erklärungen) habe ich es geschafft und etwas Sockebwolle aufgezogen. Die ist ziemlich Kratzig aber zum üben reicht es

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Re: Am Anfang kommt der Webrahmen

Beitrag von Hummelbrummel » 11.02.2016, 20:36

Für mich wäre am Kircher-Rahmen das Gefrickel durch die Hölzzähnchen das Blödste. Sie schreibt ja, das man jeden Kettfaden ein paar mal hin und her durch die Schlitze führen und so fixieren soll.
Ich denke, das führt dazu, dass die Kettfäden von Anfang an schön ausgebreitet sind und man gleich richtig losweben kann, ohne am Anfang ein Stückchen mit Abfallgarn weben zu müssen bis alles an Ort und Stelle ist.
Spart sicher Kettabfall.
Aber wie gesagt, für mich wäre das nichts.
(Wobei ich auf meinem kleinen Eitorfer mit 30cm auch Zähnchen habe, aber die funktionieren anders - da ist dahinter eine Rille, in die ich einen Knoten mache. Das mag ich ganz gerne, aber auch nur auf 30cm! Am 60er meiner Schwiegermutter und dem 80er schätze ich den Anbindestab.)

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