1. zum Pferd: Meiner hat sich nie über die "Navajo"-Decke unterm Sattel beschwert (und hatte auch nie Druckstellen). Gewebte Decken sind also durchaus praxistauglich - mal abgesehen davon, dass die Teile ja schon ein bisschen länger im Umlauf und etwas weiter verbreitet sind (und übrigens, Anti-Kubitusfelle sind auch nicht glatt und auch kommerzielle wattierte Satteldecken sind durch die Steppung strukturiert). Ich vermute stark, dass der Schuss bei meiner Wolle ist. Die Kette ist fast egal (haltbar halt) weil sie sowieso nicht sichtbar ist.
2. Zur Webtechnik: Für Englisch-Leser kein Problem, Rachel Brown beschreibt in ihrem Weaving, Spinning and Dyeing Book im einzelnen wie's geht (Navjo-Weben im allgemeinen und eine Satteldecke im speziellen ist auch drin. Sie schlägt vor als Kette hart gesponnenes Woll- oder Haargarn, 2 - 4-fach Zwirn, als Schuss Woll-Single, etwas dicker als Kette. Wer keinen Rahmen bauen will kann auch 2 Schraubhaken in einen Dachbalken und zwei Schraubhaken in den Holzboden schrauben (entsprechender Dachboden vorausgesetzt) und die Besenstiele da dran befestigen. Oder, bei schönem Wetter, das Schaukelgestell im Garten zweckentfremden. Oder was einem sonst einfällt, um oben und unten je einen Besenstiel (dicker wäre besser - es darf auch ein Zaunpfosten sein) zu befestigen. Es ist zwar nicht einfach, beim Navajo-Webstuhl die Seiten gerade hinzukriegen, aber ich vermute stark, dass das Pferd das nicht so kritisch sieht, solange die schmalste Stelle noch breit genug unterm Sattel liegt.
Ich seh' also grundsätzlich kein Problem bei dem Projekt. Hmmm, ich sollte es glatt mal ausprobieren - vielleicht braucht mein Nachbar eine hübsche Decke für seine Show
Ciao, Klara