Gestricktes "dämpfen"?

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Elpa

Gestricktes "dämpfen"?

Beitrag von Elpa » 06.01.2010, 10:22

Hallo,

Ich stricke gerade an einer Stola aus undefinierbarem (Schwarzkopf?) Garn. Das Muster ist re. li. im Wechsel mit Nadeln 2,25.
Das Gestrickte wird ziemlich rauh, etwas kratzig und natürlich wellig.

Kann mir jemand sagen, ob ich die fertige Stola nach dem Stricken dämpfen soll?
Ich weiß, dass meine Mutter alle Stricksachen gedämpft hat. Ich dachte aber es ist nur deshalb, damit es in Form bleibt.

Weiß jemand ob Gestricktes durch dämpfen auch weicher wird?
Das wellige bekomme ich damit sicher raus. Aber ich möchte das Stück auch nicht ruinieren.

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shorty
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Re: Gestricktes "dämpfen"?

Beitrag von shorty » 06.01.2010, 10:29

na ja, mit dämpfen macht man die Wolle halt ziemlich platt.

Ob das dauerhaft zu weicherer Wolle verhilft, weiss nicht, eher nicht.
Ist zwar schon so, dass die Härchen durch die Dämpferei ganz platt zusammengedrückt sind, aber das ist ja nicht von Dauer

Karin
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Elpa

Re: Gestricktes "dämpfen"?

Beitrag von Elpa » 06.01.2010, 10:31

Das klingt ja ziemlich ungesund für die Wolle.

Wäre da einfaches spannen besser? Es ist die rötlich-schwarze Wolle von Dir.

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Re: Gestricktes "dämpfen"?

Beitrag von shorty » 06.01.2010, 10:38

Spannen zieht nur das Muster glatt, weicher wird die Wolle nicht.
Schwarzkopf ist nichts für zarte Hälserl :-)))

Ich würde trotzdem eher spannen als dämpfen
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Re: Gestricktes "dämpfen"?

Beitrag von Beyenburgerin » 06.01.2010, 10:43

Hallo Else,

hast du eine Maschenprobe gemacht? Warum testet du daran nicht einfach das Dämpfen? Dann weißt du, ob es etwas bringt.

Ich habe auch schon zu Zeiten gestrickt, als noch gedämpft wurde. Gelegentlich mache ich das immer noch, mit feuchter Windel plus Dampfeinstellung. Ich habe bisher noch nie ein Teil durchs Dämpfen kaputt gemacht.

LG Brigitte
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Re: Gestricktes "dämpfen"?

Beitrag von Gunda » 06.01.2010, 10:46

Hi Else,

also ich mach das immer so:

Ich spanne das gute Stück auf eine Styroporplatte oder ähnliches und halte dann nur das Dampfbügeleisen in einem Abstand von 10 cm davor und stell auf Dauerdampf. Das wird wunderbar und nicht platt. Ob es bei Deiner Schwarzkopf weicher wird glaube ich nicht. Essig soll da ja helfen, aber dann müsstest Du es vorsichtig in Essigwasser einweichen oder mal versuchen etwas in das Dampfbügeleisen zu geben. Der Geruch wird ja irgendwann verfliegen.
Liebe Grüße Gunda

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Elpa

Re: Gestricktes "dämpfen"?

Beitrag von Elpa » 06.01.2010, 10:49

Tja, schon wieder was gelernt

Natürlich habe ich eine Maschenprobe gemacht. Da habe ich herausgefunden, dass ich 217 Maschen anschlagen muss.

Dann habe ich die Maschenprobe wieder aufgezogen und mit stricken begonnen.

Aber falls die Stola kratzen würde, ist es auch nicht so schlimm. Eine Stola muss man ja nicht unbedingt direkt am Hals tragen. :D

Vielleicht ist auch ein Grund, dass ich die Wolle mit ziemlich viel Drall gesponnen habe. (Anfänger :D )

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Re: Gestricktes "dämpfen"?

Beitrag von Don Mesdos » 06.01.2010, 10:57

Ihr solltet euch im klaren sein dass es einen grossen Unterschied zwischen Dämpfen und Plätten gibt.

Ja das Bügeleisen macht mit seinem Druch die Wolle platt, zerstört die Struktur und formt die Faser neu.
Beim Bämpfen kommt nur Dampf auf die Faser, das Bügeleisen wird nicht abgestellt. nun stellen sich die Häärchen auf, die Wolle wird weicher und wenn man sie mit Nadeln auf dem Bügelbrett gepint hat, behält sie auch die Form (aber nicht so extrem wie beim dressieren).

Grundvoraussetzung ist aber ein sehr gutes Dampfbügeleisen mit dauerhaftem Dampf und gutem Ausstoss.

Das feuchte Tuch benutzt man üblicherweise beim Dressieren von Stoff (dressieren ist Form geben) wenn man kein Dampfbügeleisen hat.

Man kann aber vor dem Dämpfen ein feuchtes Tuch auf das Strickstück legen, die Wolle wird dadurch feuchter und behält danach besser die Form (eben ohne Druck) aber dafür muss das Strickstück im gesteckten Zustand auch vollständig abtrocknen.

lg Paul

Elpa

Re: Gestricktes "dämpfen"?

Beitrag von Elpa » 06.01.2010, 19:04

Das heißt: Ich befestige das Strickstück auf einer Unterlage und gehe mit dem Dampf des Bügeleisens darüber?

@ Galvan: Du schreibst, dass man ein gutes Dampfbügeleisen haben muss mit einem konstanten Dampfausstoss.
Damit ist sicher kein normales Haushaltsdampfbügeleisen gemeint, bei dem man jedesmal den Knopf drücken muss damit Dampf kommt?

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Re: Gestricktes "dämpfen"?

Beitrag von Don Mesdos » 06.01.2010, 19:48

doch @Elpa ein Haushaltsbügeleisen, aber ein gutes. Ich kann aus Erfahrung Rowenta nur empfehlen. Ich habe das Modell Perfect und dieses sößt wirklich sehr gut aus.

Beim Dämpfen ist es ja klar dass ein Hauch von Dampf nicht genügt, er muss das Gewebe durchdringen.

Mit einer Dampfsation ist es natürlich ein Kinderspiel aber ein normales Bügeleisen geht auch seehr gut.

lg Paul

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Re: Gestricktes "dämpfen"?

Beitrag von Asherra » 06.01.2010, 20:28

Hmm, die letzten Sachen hab ich, weil's schnell gehen mußte und ich sie nicht komplett waschen wollte in den Korb vom Gemüsedämpfer gesteckt. Die Wolle wird bei mir ja auch beim Färben gedämpft und es passiert ihr nichts. Hat ganz gut geklappt, war auch schnell wieder ganz trocken (wie erhofft) nur leider hat das Angelina schlapp gemacht, da sind nicht alle hitzefest.

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