Seite 1 von 2

Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 06.05.2011, 15:37
von ehemaliger User
Ich habe 4 Knäul maschinengesponnene Bergschafwolle, dreifädig, je 160m auf 100g.
Verstricken tue ich sie mit einer 5,5mm Stricknadel, das Strickstück ist ziemlich steif.

Noch bin ich am Anfang und kann räufeln.

Kann mir jemand sagen, wie sich Bergschafwolle verhält, wenn sie gewaschen wurde und getrocknet ist? Flufft sie auf, entspannt sie sich, zieht sie sich zusammen?

Das Tuch ist komplett in Garterstitch gehalten, also alles rechte Maschen. Hat aber bislang absolut noch kein Drape, deshalb überlege ich, ob ich nicht räufel und mit einer 6 oder sogar 7 stricken sollte.

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 06.05.2011, 16:19
von shorty
Also eigentlich ist Bergschafwolle relativ Formstabil.
Ich finde sie nicht unbedingt so wahnsinnig für ein weich fallendes Tuchmuster geeignet.
Kraus rechts also garter stich wird ausserdem sehr dick, zumal die Wolle ja auch schon relativ dick ist.
Für einen weicheren Fall würde ich evlt größere Nadeln nehmen, wobei ich finde so ganz das Material ist Bergschafwolle nicht für das Projekt.
Die Kraus rechts Janker zeichnen sich ja gerade eben durch eine gewisse " Steifigkeit" aus, sie sind recht formstabil, und eher derb robust.
Ich hätte bei der Gesammtlauflänge eh Bedenken 400 Gramm- 640 Meter ist nicht sehr viel für ein Tuch, sprich wird würd ich schätzen in kraus rechts nicht sonderlich groß.

Karin

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 06.05.2011, 16:36
von ehemaliger User
Eine Antwort *freu*

Das Tuch ist die http://www.ravelry.com/projects/TickleMeNot1/to-eyre-, und dafür hab ich schon bewusst ein eher ursprüngliches Garn gesucht.

Was die Längenangabe angeht erscheint mir das auch etwas wenig, ist aber mit 557m für die 2. Version so angegeben.

Ein klein wenig fehlt mir halt die Schlabbrigkeit. Der Rand rings ums Tuch besteht aus verkürzten Reihen, die das Ding recht stabil machen.

Ich räufel. Ich räufel und guck wie das mit NS 6 aussieht. Noch bin ich ja am Anfang des Tuches.
Wobei ich mir auch wieder denke, Garter zieht sich nach unten.

>.<

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 06.05.2011, 16:48
von ehemaliger User
Ich räufel. Hab gerade probegestrickt mit NS6 und es fühlt sich besser an und sieht auch besser aus.

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 06.05.2011, 16:54
von shorty
Prima, ich denke etwas locker gestrickt wird das besser.
Die erste Probe von Dir war für nen Janker oder so passend, für ein Tuch zu fest.
Kraus rechts leiert nicht sehr, wenn mit passenden Nadeln verstrickt, bei dem Tuch sind die Rippen eh nur vorne etwas senkrecht.
Hinten am Rücken eher quer, ich glaub nicht , dass das stark leiert.

Ok die LL könnte passen, das Tuch ist ja nicht so arg groß, bin gespannt wie´wird.
Viel Erfolg, ich mag Bergschaf im übrigen sehr ;-)
Karin

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 06.05.2011, 16:55
von ehemaliger User
shorty hat geschrieben:Viel Erfolg, ich mag Bergschaf im übrigen sehr ;-)
Auf dem Grill, zum Kuscheln oder zum Spinnen? *räufelt*

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 06.05.2011, 17:22
von shorty
Zum Spinnen, als Schafrasse allgemein, da einfach für mich zu meiner Heimat dazugehörend, Lammbraten auch nicht schlecht, aber nicht vorrangig.
Ich trags gerne als Bekleidung , wenn auch derb.
Passt zu mir find ich ;-) geradlinig und robust ;-)
Karin

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 06.05.2011, 19:10
von Adsharta
Gute Idee es mit dickeren Nadeln zu stricken, dann fällt es einfach weicher und leichter. Sonst wirds ja hart wie ein Brett.
Ich bin auch ein Bergschaffan, weil hier bei uns heimische Rasse. Und ich mag diese robuste Wolle einfach sehr. Und je länger man sie trägt, desto weicher wird sie.
lg Adsharta

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 06.05.2011, 20:07
von Josina
Ich liebe auch Bergschaffen. :] Und spinne es gerne und webe es auch gerne. Stricken habe ich noch niet gemacht. Wenn ich mit Urlaub ins Österreich bin, fragt jedes mal ein Mann aus Dorf ob ich noch ein bisschen haben möchte. :]

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 07.05.2011, 10:19
von shorty
Nur der Vollständigkeit halber, der Tiroler Schlag hat etwas weichere Wolle, ist eine andere Züchterausrichtung als die bayrische Variante.

Liebe Grüße
Karin

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 07.05.2011, 10:35
von kimbajana
… und die burgenländische Variante ist noch um einiges weicher als die aus Tirol. ;)

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 07.05.2011, 10:49
von shorty
Rein interessehalber, da ich ja ein Bergschaffan bin, gibts da auch ne genaue Bezeichnung für diesen Schlag?
bayr. Bergschaf
Tiroler Bergschaf
sind ja verschiedene anerkannte Rassen.

Ist klimatisch bedingt und gewollt so gezüchtet die derbere Wolle hier.
Also glaub ich gerne ist im Burgenland bestimmt milder als hier.
Karin

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 07.05.2011, 12:12
von ehemaliger User
Keine Ahnung wo mein Bergschaf seine Wurzeln hat.
Aber es hat sich gelohnt zu räufeln, NS 6 gibt mir genügend Drape, mehr ist nicht drin, sonst würde ich ein Netz stricken.

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 07.05.2011, 13:30
von kimbajana
@shorty: ehrlich gesagt, weiß ich es nicht, habe aber beim Googeln gerade in einem Dokument über betreute Rassen im Burgenland die Bezeichnung "Weißes Bergschaf" gefunden. Das scheint eher ein Oberbegriff wegen der Farbe zu sein und da fallen wahrscheinlich das Tiroler und Bayerische auch hinein.

Ich denke, wie du schon geschrieben hast, dass die weichere Wolle dem milden Klima zuzuschreiben ist. Ich hatte von zwei verschiedenen burgenländischen Züchtern Wolle mit sehr ähnlicher Qualität. Zum Vergleich Tiroler Bergschaf, das mir die liebe Adsharta geschickt hat – es ist wirklich ein großer Unterschied.

Re: Bergschafwolle verstricken

Verfasst: 07.05.2011, 16:04
von Adsharta
Naja, im Burgenland ist es ja auch viel wärmer und trockener. Wenn man da die kalten und regnerischen Tage vergleicht, dann schneidet das Burgenland um einiges besser ab. Eigentlich ganz logisch.
Ich habe von gem aus der Schweiz einen Bergschaf-Kammzug bekommen. Ich weiß nicht genau, wo die Schafe standen, aber sie wohnt ja - glaube ich - in der italienischen Schweiz. Der war versponnen dann auch etwas weicher.
lg Adsharta