Sitzposition am Spinnrad und Anfängerfragen.

Typen, Spinntechniken, Fragen rund ums Spinnrad-Spinnen

Moderator: Claudi

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ankepu
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Sitzposition am Spinnrad und Anfängerfragen.

Beitrag von ankepu » 03.02.2011, 19:13

vorher ich sitze zu nah am Spinnrad.

Hallo, gestern habe ich meinen ersten Spinnversuch gestartet und nachdem ich ein niedliches Pudelgarn zurechtgezwirbelt habe, bin ich nun im Forum auf der Suche nach Erklärungen für die Schwierigkeiten.
Einige Fragen wurden nach ausführlicher Suche schon beantwortet: zuviel Drall= Antriebsriemen zu locker bei zweifädriger Ziege, Haken evtl. nicht glatt genug, da Uralt-Spinnrad.

Für eine Frage habe ich aber keine Antwort gefunden, deshalb auch auf die Gefahr hin, dass die Antwort schon irgendwo im Forum steht und von Euch tausendmal beantwortet wurde, ich kann sie nicht finden :O Bitte helft:

Ich kann beim Ausziehen der Wolle nicht ausreichend Abstand zum Einzugsloch halten, weil ich sonst mit dem Fuß nicht mehr an das Tretpedal (heißt das so ?) komme. Daher wurschtelt sich der Drall sofort in meine Wolle und ich kann gar nicht in Ruhe ausziehen, mir bleibt keine Zeit. Da ich sowieso schon zu viel Drall hatte und den Einzug noch beschleunigen muss (so habe ich es zumindest verstanden), bleibt mir dann ja gar keine Zeit mehr für die Handarbeit. Ich habe das Gefühl, ich sitze einfach zu dicht am Einzugsloch, kann aber nicht weiter zurück.

Habe ich irgendetwas grundlegend falsch verstanden, passen mein Rad und ich anatomisch nicht zueinander oder wo ist der Wurm drin ?

Ganz lieben Dank schon mal im voraus für Eure guten Ratschläge. Gäbe es dieses Forum nicht, hätte ich mich wahrscheinlich gar nicht an das Spinnen herangewagt.

Lg Anke

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shorty
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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von shorty » 03.02.2011, 19:19

Wo hälts Du die Hände eher mittig im Schoß?

Die Handhaltung ist von der Beinhaltung eher unabhängig, also Du musst natürlich zum Treten mit den Beinen rankommen, kannst aber auch Deine Hände seitlich führen wie beim langen Auszug, da sind sie auch nicht mittig.
Bist Du z.B. sehr klein, oder hast sehr kurze Beine?
Man muss das Bein nicht nahezu im rechten Winkel aufsetzen aufs Trittbrett, kann ruhig auch deutlich flacher verlaufen.
Bild des Spinnrades wäre auch nicht schlecht, oder noch besser, wie Du dran sitzt.

Karin
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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von ankepu » 03.02.2011, 19:48

Hallo Karin,
vielen Dank für Deinen Rat. Ich werde es heute abend nochmal mit mehr Abstand versuchen. Vielleicht bin ich auch einfach noch zu verkrampft und rücke meinem Rad zu sehr auf den Pelz. Groß genug müsste ich sein (175 cm, normale Beine).
Lg Anke

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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von shorty » 03.02.2011, 19:50

Ok dann glaub ich, ist es eher das Verkrampfte.
Läuft alles leichtgängig, lässt sich der Tritt gut treten? Auch nochmal evlt Störquellen.
Ich bin satte 10 cm kleiner und ich sitze eher weit vom Spinnrad weg.

Karin
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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von ankepu » 03.02.2011, 20:01

Ich habe den Verdacht, dass bei dem alten Rad die Haken am Flügel nicht glatt genug sind, darum will sich morgen mein Mann kümmern (Gott sei Dank, ein pfiffiges Kerlchen). Ansonsten scheint alles am Rad gut zu laufen, es ist halt uralt und ich sehr unerfahren, um es zu beurteilen. Habe aber lange im Forum gestöbert und viele Kriterien gefunden und am Rad behoben bzw. Einstellungen ausprobiert. Den Tritt finde ich gewöhnungsbedürftig, aber das liegt bestimmt in der Natur der Dinge, bin ja Anfängerin. Ich werde nicht locker lassen und berichten, wie ichvorankomme.
Lg Anke

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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von Samaha » 04.02.2011, 08:20

Hallo,

das Rad muss auch nicht zwingend im rechten Winkel vor Dir stehen. Das darf ruhig etwas schräg stehen bzw. der Spinnflügel seitlich versetzt.

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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von Laurana » 04.02.2011, 08:44

Gemütlich zurücklehnen hilft auch schon (sagt ein 158cm Zwerg ;) ), wenn du einen höheren Einzug wählst, einfach weniger schnell treten, dann hast du wieder genug Zeit zum Ausziehen.
DSC05622.jpg
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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von Fiall » 04.02.2011, 10:10

Laurana hat es mit dem Bild ja schon sehr schön gezeigt. Ich lümmel auf der Couch und hab die Hände in ganz ähnlicher Position.

Wenn die Haken nicht ganz glatt sind, solltest du das auch dadurch merken, dass der Faden regelrecht an deinen Fingern zupft. Ich hatte das anfänglich bei meinem Symphony. Das wurde komplett gebeizt nachdem die Haken im Flügel waren. Bis die Beize von den Haken abgeschmirgelt war, hakte sich die Wolle ständig daran fest und es gab immer wieder regelrechte Ruckler beim Spinnen.

Ich tippe aber auch stark auf eine verkrampfte Haltung. Mir haben am Anfang nach kurzer Zeit die Hände geschmerzt, so verkrampft hab ich den Faservorrat gehalten. :)
GLG,

Veronika

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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von simone40 » 04.02.2011, 10:15

wäre echt mal interessant Bilder zu sehen ,wie jeder vorm Spinnrad sitzt.
Muß mal schauen ,das Männe nen Bild macht ;)
lg simone

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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von Salixgirl » 04.02.2011, 11:23

Das Garn muß auch nicht absolut gerade in die Spinnöffnung laufen, du kannst ihn auch in einem Winkel weghalteh, so daß du nicht genau auf dich hin ausziehen mußt, sondern vor deinem Körper vorbei.

Dadurch hast du mehr Platz und die Bewegung der Hände bleibt locker.
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LG Doris
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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von quilty » 04.02.2011, 11:35

Ich lümmel auf der Couch
Da könnt` ich glaub`ich nicht spinnen!
wäre echt mal interessant Bilder zu sehen ,wie jeder vorm Spinnrad sitzt.
...fände ich auch interessant ;)

Ich sitz`aber auch nicht gerade supergut - wenn ich länger spinne, merke ich hnterher HWS und LWS :O

LG Christine
Mit lieben Grüßen
Christine


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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von simone40 » 04.02.2011, 11:40

ich spinne fast nur lümmelnd auf der Couch vor mich hin und mit Lucy geht das perfekt :D
lg simone

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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von shorty » 04.02.2011, 11:48

Ich hab mal in alten Bildern gekramt, so ganz gut sieht man es nirgends, glaub ich.
Ich sitze auch relativ weit nach hinten geneigt mit dem Rücken mit Stuhl, spinne zuhause auf dem Couchwürfel ohne Lehne.
Ist also unterschiedlich, aber ganz gerade sitze ich eigentlich nie.
Meist seitlich verdreht.
Mit Emi´s ehemaligem symphony sitze ich eher artig :-))

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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von Kattugla » 04.02.2011, 12:25

quilty hat geschrieben:
wäre echt mal interessant Bilder zu sehen ,wie jeder vorm Spinnrad sitzt.
...fände ich auch interessant ;)
Ich auch!

Ich mach da mal nen Thread auf... :)

@Mod: ist es dann möglich, die Bilder hierdrin da anzuhängen? :O

Mach ich :-)))
Karin
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Re: Ich sitze zu dicht vor dem Spinnrad

Beitrag von thomas_f » 04.02.2011, 13:57

zuviel Drall= Antriebsriemen zu locker bei zweifädriger Ziege, Haken evtl. nicht glatt genug, da Uralt-Spinnrad.
Evtl. fehlt da noch ein Punkt:

Hast du das Gefühl, dein Rad ziehe nicht schnell genug ein, obwohl du ihm genug Futter hinschiebst?

Dein Rad ist zweifädig, d.h. die maximale Einzugsgeschwindigkeit pro Umdrehung hängt vom Verhältnis der beiden Wirteldurchmesser zueinander ab. Je "gleicher" die beiden Durchmesser sind, desto weniger Einzug pro Umdrehung hat das Rad. Räder mit wenig Einzug pro Umdrehung sind für dünne, feste Garne gemacht. Wenn du darauf die allseits bekannten dicken Regenwürmer versuchst, bekommst du schnell zuviel Drall, Knoten, Einzugslochverstopfung. Wobei: Je voller die Spule wird, desto mehr wird pro Umdrehung eingezogen. Vielleicht wäre es für dich zum Üben sinnvoll, mit halbvoller Spule zu beginnen, oder ein Stück Rohrisolierung um den Spulenkern zu montieren.

Rauhe Haken (und Einzugslöcher!) machen das Treten schwerer und die Einzugskraft lässt sich nicht sauber regeln, aber an den geometrischen Gegebenheiten und somit der maximalen Einzugsgeschwindigkeit des zweifädigen Rads ändert das eigentlich nichts.

Beste Grüße -- Thomas

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