Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

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Kattugla
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Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von Kattugla » 31.01.2011, 22:24

Ihr Lieben,

mich hats mal wieder gepackt.
Nein, nicht nur das Herumklecksen mit OE-Farbe auf Wolle, vielmehr tickt so langsam die Uhr herunter und ich beginne unruhig zu werden, weil ich mich auch dieses Jahr (hab letztes Jahr nach 'zig Jahren Pause wieder damit angefangen) auf meine sorbischen Ostereier stürzen will.

Wer die Technik nicht kennt: es handelt sich um eine Reserviertechnik, bei der die Stellen des Eis mit Wachs betupft werden, die nicht gefärbt werden sollen. Klassisch gehen drei bis vier verschiedene Färbungen übereinander - von hell nach dunkel - sodass man im Durchschnitt zum Schluss ein dunkelblaues, dunkelgrünes oder dunkelbraunes Ei mit sehr filigranem bunten Muster hat. Selbsterklärend ist, dass so ein wachsgetupptes Ei nicht heiss gefärbt werden kann...
Wer mehr wissen will: http://www.sorbische-ostereier.de/
Ich hab das als Kind von meiner Tante gelernt - und jedes Jahr ab Februar dagesessen und Eier getuppt...

Nunja. In der DDR gabs dafür Eierfarben auf Blättchen. Die waren prima, weil super deckfähig. Auch die vierte Farbschicht hielt auch beim Kaltfärben und war reibefest.
Nachdem ich das Ganze im letzten Jahr nach 30 Jahren für mich wiederentdeckt hatte, war ich ziemlich verwirrt über die mittlerweile üppige, aber nichtssagende gesamtdeutsche Produktpalette. Ich hab einmal querbeet duchprobiert.
  • Die Farbblättchen von Brauns-Heitmann waren okay, aber nicht sehr ergiebig.
  • Die Iris-Farbtabletten von Heitmann waren okay, aber die Farbtöne nicht deckend, mehr als zwei Farbschichten gingen nicht, das ganze krümelte dann.
  • Die Flüssigfarben decken nicht (ist mir das erste Mal passiert, dass ich aus einem dunkelgrün gefärbten Ei ein hellrotes machen konnte - ich will gar nicht wissen, was da chemisch passiert ist...)
  • Die Auro-Biofarben sind eine Katastrophe. Nach drei Stunden Arbeit ein fleckiges Ei zu haben ist frustrierend.
Bei irgendeiner Variante war im Standard-Sortiment kein Blau dabei, und bei einer anderen kein Grün, auf Orange kann ich verzichten, das ist jedoch überall dabei...

Getestet habe ich bei den Blättchen und den Tabletten die Kalt- und die Heissfarben und mit den Kalt-Blättchen von Brauns-Heitmann noch immer die besten Erfahrungen gemacht, auch wenn das Färbeglas irgendwann randvoll mit Blättchen war. So richtig der Brüller isses aber auch nicht.

Also: hat jemand nen Tip? Gibts vielleicht die alten Ost-Farbblättchen noch - unter anderem Namen? Kennt jemand noch farbintensive Alternativen - als Pülverchen z.B.? Wo bekomme ich so ungefähr 20 Päckchen auf einmal her?

eierige Grüße
Kattugla
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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von maka » 31.01.2011, 22:44

hallo kattugla

weis grad nur, das es einen ossi shop gibt, der
das ganze sortiment von der ddr führt. müsstest
mal go*ln.
Grüßlis maka

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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von Kattugla » 31.01.2011, 23:03

Da hab ich schon geguckt. Leider nix. Bei mehreren Adressen.
Es tut ja auch jedes andere taugliche Produkt - nur eben tauglich müsste es sein. ;)
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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von Pippilotta » 01.02.2011, 07:20

Ich denke, das Problem ist, dass die alten Farben nicht ganz ungiftig waren und deshalb so gut gedeckt haben. Vielleicht gibt es sie deshalb nicht mehr zu kaufen oder eben in gesünderer Form (Lebensmittelfarbstoff) und damit nicht mehr so hoch deckend. Immerhin sind die OE-Farben für Eier gedacht, die man noch essen möchte.

Vielleicht greifst Du zum Verzieren von Dekoeiern mal auf ganz andere Farben, die eher für Bastel und Hobby gedacht sind, zurück und nicht auf OE-Farben?

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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von Nordpolarbaer » 01.02.2011, 07:35

Hast Du es mal mit den Beizpulvern für Holz aus dem Baumarkt versucht?
LG

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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von Miriam » 01.02.2011, 07:37

Sind das aber schöne Eier! Machst du das auch mit Ostereiern, die man dann isst, oder nur mit ausgeblasenen als Deko?

Hier in der Gegend sind Ostereier in Aussparungstechnik mit Blumen oder Blättern - am besten möglichst feine, fedrige - traditionell. Leider habe ich das noch nicht richtig hinbekommen. Was die Farben angeht, habe ich leider keinen Tipp, ich färbe meine Ostereier nur ganz einfach in einem Färbegang mit Pflanzenfarben.

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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von shorty » 01.02.2011, 07:38

Miriam hat geschrieben: Hier in der Gegend sind Ostereier in Aussparungstechnik mit Blumen oder Blättern - am besten möglichst feine, fedrige - traditionell. Leider habe ich das noch nicht richtig hinbekommen..
Bei uns auch :-))
Ich finde am schönsten werden die mit Zwiebelschalen :-)))
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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von Nordpolarbaer » 02.02.2011, 09:14

Fällt mir noch ein, mit den Textil-Farben von Simplicol habe ich auch schon Eier gefärbt.
LG

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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von Kattugla » 02.02.2011, 15:18

In die Richtung hatte ich auch schon überlegt - genauer in die Richtung Deka Batikfarben, da gibts mehr und schönere Farbtöne, und die funktionieren auch bei 30°C.
Muss ich halt mal sehen... *kopfkratz*

Dass die alten Ost-Eierfarben vermutlich so ein paar putzige Zusätze hatten, die heute strafwürdig sind, denke ich ja auch - obwohl immer "Lebensmittelfarbe" draufstand.
Aber klasse waren die schon... ;)
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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von versponnen » 02.02.2011, 19:13

ich würde mit tee---zwiebel...blauholz..krapp...cochinelle---kaffee., brennessel und beizen wie aalun und eisensalze ..und so weiter färben..aber dann die eier nicht essen...gruß wiebke---

forsche doch in volkskundemuseen in der lausitz..und benutze dann alte originalrezepte an...und das wäre doch viel schöner

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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von shorty » 02.02.2011, 19:14

Die Naturfarben färben aber alle nur mit Hitze .
Das geht bei dieser Art von Eiern nicht, da Teile mit Wachs separiert.
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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von Kattugla » 02.02.2011, 19:41

Genau die alten Rezepte (die Technik ist ja schon wesentlich älter als VEB Farbchemie... *g*) interessieren mich ja auch. Ich konnte nur bislang nichts weiter darüber finden. ?(
Sicherlich könnte frau vor Ort, z.B. in Bautzen, wo es m.W. noch immer die jährliche Ausstellung gibt, recherchieren. Aber ehrlich: allein dafür ist mir eine 700km-Fahrt zu weit, und ansonsten verbindet mich mit der Lausitz nicht mehr viel, zumindest nichts wirklich Erinnernswertes (bis auf die Grützwurst, aber das ist schonwieder ein anderes Thema... :)) ).

Kaltfärben mit schwarzen Stockrosenblüten z.B. sollte gehen, wir wollen das im April bei einem Werkeltreffen mal antesten, auch kalter Zwiebelsud geht und Walnusschalen auch. Nur irgendwas für rot fehlt mir halt noch... *grübl*...

Hier mal eine Kostprobe aus dem letzten Jahr:
Bild
Die hingen 4 Wochen draussen am Osterstrauss. Die Farben waren auch schon vor den diversen Sonnenbädern letztes Jahr etwas blass. Ich kenne die Färbungen halt viel intensiver und genauer. Also dann vielleicht doch Batikfarbenpulver... *g*
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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von shorty » 02.02.2011, 19:42

Waah... ein Traum, sowas bewundere ich echt.
Karin
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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von MarenH » 02.02.2011, 20:31

Oooooooooooh Kattugla,

die sind ja wunder, wunder, wunder, wunderschön

*vor-Ehrfurcht-verbeug*

LG Maren

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Re: Bezugsquelle für wirklich gute Ostereifarben?

Beitrag von Nordpolarbaer » 02.02.2011, 21:25

Oder die Pulverbeizen aus dem Baumarkt. versuch macht da klug und ich glaube, die sind nicht so teuer.
LG

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