mich hats mal wieder gepackt.
Nein, nicht nur das Herumklecksen mit OE-Farbe auf Wolle, vielmehr tickt so langsam die Uhr herunter und ich beginne unruhig zu werden, weil ich mich auch dieses Jahr (hab letztes Jahr nach 'zig Jahren Pause wieder damit angefangen) auf meine sorbischen Ostereier stürzen will.
Wer die Technik nicht kennt: es handelt sich um eine Reserviertechnik, bei der die Stellen des Eis mit Wachs betupft werden, die nicht gefärbt werden sollen. Klassisch gehen drei bis vier verschiedene Färbungen übereinander - von hell nach dunkel - sodass man im Durchschnitt zum Schluss ein dunkelblaues, dunkelgrünes oder dunkelbraunes Ei mit sehr filigranem bunten Muster hat. Selbsterklärend ist, dass so ein wachsgetupptes Ei nicht heiss gefärbt werden kann...
Wer mehr wissen will: http://www.sorbische-ostereier.de/
Ich hab das als Kind von meiner Tante gelernt - und jedes Jahr ab Februar dagesessen und Eier getuppt...
Nunja. In der DDR gabs dafür Eierfarben auf Blättchen. Die waren prima, weil super deckfähig. Auch die vierte Farbschicht hielt auch beim Kaltfärben und war reibefest.
Nachdem ich das Ganze im letzten Jahr nach 30 Jahren für mich wiederentdeckt hatte, war ich ziemlich verwirrt über die mittlerweile üppige, aber nichtssagende gesamtdeutsche Produktpalette. Ich hab einmal querbeet duchprobiert.
- Die Farbblättchen von Brauns-Heitmann waren okay, aber nicht sehr ergiebig.
- Die Iris-Farbtabletten von Heitmann waren okay, aber die Farbtöne nicht deckend, mehr als zwei Farbschichten gingen nicht, das ganze krümelte dann.
- Die Flüssigfarben decken nicht (ist mir das erste Mal passiert, dass ich aus einem dunkelgrün gefärbten Ei ein hellrotes machen konnte - ich will gar nicht wissen, was da chemisch passiert ist...)
- Die Auro-Biofarben sind eine Katastrophe. Nach drei Stunden Arbeit ein fleckiges Ei zu haben ist frustrierend.
Getestet habe ich bei den Blättchen und den Tabletten die Kalt- und die Heissfarben und mit den Kalt-Blättchen von Brauns-Heitmann noch immer die besten Erfahrungen gemacht, auch wenn das Färbeglas irgendwann randvoll mit Blättchen war. So richtig der Brüller isses aber auch nicht.
Also: hat jemand nen Tip? Gibts vielleicht die alten Ost-Farbblättchen noch - unter anderem Namen? Kennt jemand noch farbintensive Alternativen - als Pülverchen z.B.? Wo bekomme ich so ungefähr 20 Päckchen auf einmal her?
eierige Grüße
Kattugla